Rezept im April: Quinoa-Bratlinge mit Bärlauchquark

Quinoa gilt als das Wunderkorn der Anden und lässt sich in der Küche unheimlich vielfältig einsetzen. Und das macht sich seit einigen Jahren auf dem Markt bemerkbar: plötzlich ist Quinoa „in“. Ob im Veggie-Burger, im Salat zum Grillen, im süßen Auflauf zum Nachttisch oder in einer bunten Bowl als Beilage – das glutenfreie „Pseudogetreide“ weiss mit seinen Inhaltsstoffen zu glänzen. Weil das Inkakorn anders als Roggen oder Weizen nicht zu den Süßgräsern zählt, sind die Samenkörner glutenfrei. Die Pflanze wird daher auch als „Pseudogetreide“ bezeichnet, da es in der Praxis kaum Unterschiede zu Getreide gibt.
Doch der Hype bereitet auch Probleme. Und da ist es durch den steigenden Bedarf umso wichtiger einen Blick auf nachhaltigen Quinoa-Anbau zu werfen.

Erst in den Neunzigern entdeckte man Quinoa als Nahrungsmittel bei uns neu: Vor allem Naturkostläden und die alternative Küche hatten Gefallen an den nährstoffreichen Körnern. 2013 wurde die Pflanze sogar zur „Pflanze des Jahres“ gekürt und erhielt dadurch Einzug in viele Küchen.
Die Nachfrage stieg enorm in den letzten Jahren und so hat sich der Preis innerhalb kürzester Zeit verdreifacht. Um die Nachfrage zu decken, werden die Anbaugebiete in den Anden immer weiter ausgedehnt, was Folgen für das sensible Ökosystem der Andenländer und die Menschen vor Ort hat. Durch den erhöhten Wettbewerbsdruck immer mehr Quinoa zu produzieren, ist es zu einer Verbreitung nicht nachhaltiger Anbaumethoden gekommen.
Quinoa stammt aus Südamerika und wird vor allem in Bolivien und Peru angebaut. Wo andere Getreideformen kein Potential haben, gedeiht Quinao in subtropischen Höhenlagen bis über 4.000 Meter. Jährlich werden weltweit rund 80.000 Tonnen Quinoa produziert, rund 90 Prozent davon in Bolivien und Peru, 6 Prozent in den USA. So ist in Südamerika Quinoa seit 6.000 Jahren ein Hauptnahrungsmittel und wird per Hand, einmal im Jahr, geerntet.
Aber auch in Ländern Europas, Asien und Afrika laufen mittlerweile Anbauversuche mit Quinoa – und das mit Erfolg. 

Quinoa im Fairen Handel
Beim Kauf von Quinoa ist neben der Verarbeitung besonders wichtig, auf der Packung nach Bio-Siegeln, dem Fairtrade-Siegel oder verschiedenen Labels der Fairhandels-Importeure zu suchen. Nur so profitieren die Landwirt:innen der Anden in Peru und Bolivien von ihrer Arbeit mit dem Anbau des Getreide-Ersatzes.
Denn der Faire Handel fördert den nachhaltigen Quinoaanbau mit dem Ziel, den Produzent:innen eine langfristige Einkommensquelle zu ermöglichen, ohne das ökologische Gleichgewicht der Andenregion zu zerstören. Er gewährleistet Selbstbestimmung und Verantwortungsübernahme dank Mitbestimmung in demokratisch organisierten Kooperativen. Zudem sorgt der Faire Handel für einen stabilen Mindestpreis für Produkte und eine Prämie, mit der Gemeinschaftsprojekte finanziert werden können. 

Quinoa Mischung von El Puente

Gesundheitswert des Quinoa 
Quinoa hat übrigens viele gesundheitsfördernden Eigenschaften. Es ist eine ausgezeichnete Quelle von essentiellen Aminosäuren wie Lysin, Tryptophan oder Cystin und liefert mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Zudem weist Quinoa einen hohen Gehalt an Mineralstoffen auf – unter anderem Magnesium, Eisen, Kalium und Kalzium, aber auch Mangan. Nicht nur für Veganer:innen ist Quinoa als gesunde Eiweißquelle interessant, sondern besonders auch für Menschen mit Zöliakie oder einer milden Form der Gluten-Unverträglichkeit.