Auf dem Weg zur „Ökofairen Kirchengemeinde“

Seit diesem Sommer haben Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen im Bistum Münster die Möglichkeit sich offiziell als „Ökofaire Kirchengemeinde“ auszeichnen zu lassen. So hat es auch die Gemeinde St. Joseph Münster Süd gemacht, die sich aktuell ganz zurecht über die Auszeichnung freuen darf. Insbesondere die jungen Leute der Fairhandelsgruppe hatten maßgeblichen Anteil an der Aktion. Seit Jahren setzen sie und die Gemeindemitglieder  sich unter anderem schon mit ihren öffentlichkeitswirksamen Aktionen für die Ausweitung des fairen Handels, für gerechtere Wirtschaftsstrukuturen und für bessere Lebensbedingungen für Kleinbauern in Entwicklungsländern ein.
Aber nicht nur in Münsters Gemeinden ist das Projekt angekommen. Auch die Verantwortlichen der Kirchengemeinde St. Ambrosius in Ostbevern im östlichen Münsterland erhielten das Zertifikat „Ökofaire Kirchengemeinde“, was sie gleichzeitig ermutigen soll ihren Weg weiter voran zu schreiten. Bis 2021 soll in Ostbevern nun überprüft werden, ob Einkäufe und Anschaffungen in der Pfarrei und deren Einrichtungen fairen und ökologischen Kriterien genügen – von Kaffee und Tee über Papier bis hin zu Strom und Wärme. Weitere Standards sind auch hier die Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen zum fairen Handel sowie die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen. Beide Gemeinden gehörten als Partner zu einer mehrjährigen Pilotphase, bevor das Projekt ab nun für alle kirchlichen Einrichtungen geöffnet wurde.

Eingebettet ist eine solche Auszeichnung in das Projekt „Zukunft einkaufen – glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“, das Teil einer bundesweiten Kampagne ist. Das Projekt verfolgt als Ziel die Reduktion des Verbrauchs von Energie und Ressourcen in Kirchen und ihren Einrichtungen und unterstützt die Umstellung der Beschaffung auf der Grundlage ökologischer und sozialer Kriterien in Richtung Nachhaltigkeit. Die Katholische und Evangelische Kirche haben als zweitgrößter Arbeitgeber Deutschlands mit ihren Kirchengemeinden, Bildungshäusern, Verwaltungsstellen sowie diakonischen und caritativen Einrichtungen eine große Nachfragemacht. Die Kirche in Deutschland kauft jährlich Produkte für mehr als 60 Milliarden Euro ein. Es kann also viel bewegt werden.
Das Bistum bietet dafür drei unterschiedliche Wege an: Mithilfe von Checklisten und Leitfäden, Materialien und Beratung können sich Kirchengemeinden als „ökofaire Gemeinde“ zertifizieren lassen, kirchliche Einrichtungen wie Schulen und Caritas können eine Umwelterklärung aufsetzen, um ihr ökonomisches und ökologisches Verhalten zu kontrollieren, und bereits erfahrene Einrichtungen können eine international anerkannte Zertifizierung erreichen. Es ist also einiges möglich!

Kirchliche Einrichtungen wie Pfarrgemeinden, Caritas-Angebote, Kindergärten oder Schulen, die sich für das Projekt interessieren und selber etwas bewegen möchten, finden weitere Infos und Ansprechpartner*innen auf der Seite www.zukunft-einkaufen.de. Auch sind hier Infobroschüre, Leitfaden, Checkliste und vieles mehr hinterlegt. Los geht’s! Einfach machen! 🙂